Aussprache

LaTeX ist ein Makropaket für TeX, das sich ursprünglich in griechischen Buchstaben schrieb. Das x am Schluß ist also kein x, sondern ein chi und wird ausgesprochen wie das ch in "ausgesprochen."

Diese und viele andere häfig gestellte Fragen beantwortet die DE-TeX-/DANTE-FAQ

Installation

In den meisten Linux-Distributionen und in der Linux-Simulation Cygwin ist eine LaTeX-Distribution - soweit ich es überblicken kann, wohl meistens tetex - enthalten. Nicht so unter Windows, egal welche Zahlen und Buchstaben folgen; schließlich will man in Redmond ja nicht noch Konkurrenz für die eigenen Oh!Fies!-Pakete promovieren. Wer unter Windows texen will, muß sich daher erst mal eine geeignete Distribution suchen und installieren.

In Unkenntnis anderer Möglichkeiten habe ich mich vor Jahren für MikTeX entschieden. Damit bin ich auch so zufrieden, daß ich mir bis heute nicht die Mühe gemacht habe, auch nur herauszufinden, ob es andere LaTeX-Implementationen für Win32 gibt, geschweige denn gar, Erfahrungen damit zu sammeln. Ich empfehle daher evtl. nicht das beste, sondern ein von mir sehr gut zu benutzendes System.

Seit der Version 2.1 ist die Installation von MikTeX extrem problemlos: Herunterladen und Starten des Setup-Programms, im ersten Lauf Laden und lokales Speichern der Dateien, im zweiten Lauf dann die eigentliche Installation. Hier ist nur darauf zu achten, daß man auch tatsächlich einen localtexmf-Pfad (üblicherweise (LW):\localtexmf) anlegt, in den man eigene Pakete einbringt. Die notwendigen Änderungen an der autoexec.bat werden automatisch durchgeführt, nach meinen Erfahrungen aber nicht immer fehlerfrei. Man sollte daher nach dem ersten Neustart nach der Installation überprüfen, ob (LW):\texmf\miktex\bin auch wirklich im Pfad enthalten ist.

Ebenfalls völlig unproblematisch ist die Aktualisierung des installierten Systems: Der integrierte Update Wizard vergleicht die installierten Pakete mit denen auf dem CTAN oder einem anderen Server und bietet neue Versionen zum Download und zur Installation an.

Mit LaTeX alleine ist es noch nicht getan. Zum Aufrufen von LaTeX und verwandten Programmen ist entweder die Kommandozeile nötig oder ein Editor, der LaTeX unterstützt. Da die MS-DOS-Eingabeaufforderung nun wirklich SEHR puristisch ist, bevorzuge ich als Kommandozeile die bash, die in Cygwin enthalten ist, einer Sammlung der wichtigsten Unix-Tools in einer Portierung für Windows. Bei der Installation achte man darauf, daß man nichts installiert, was anderweitig schon vorhanden ist; so sollte man weder tetex noch ghostscript noch texinfo mitinstallieren, da es sonst zu Verwirrungen kommen kann, ob man nun gerade die Cygwin- oder die Windows-Version benutzt. Wer lieber einen Editor mit integrierter LaTeX-Unterstützung verwendet, hat in erster Linie die Wahl zwischen WinEdt mit typischer mausorientierter Oberfläche (Shareware) oder GNU Emacs, der wohl mehr Möglichkeiten bietet, aber eine längere Einarbeitungszeit erfordert.

Ansonsten sind noch Ghostscript und Ghostview zum Handling der entstehenden PostScript-Dateien und AcrobatReader zum Betrachten von pdf-Dateien erforderlich. Die Installation von MikTeX (noch in der Version 2.0) und aller notwendigen Tools hat Claus Dethlefsen hervorragend beschrieben, allerdings auf Englisch. Mit etwas Motivation durch den geneigten Leser wird hier wohl einmal eine deutsche Übersetzung entstehen.

Fonts

Nachdem man sich einmal mit Hilfe von LaTeX daran gewöhnt hat, daß gut gesetzte Dokumente anders aussehen als das, was man bis dahin vom Computer gewöhnt war, kommt irgendwann einmal die Frage nach anderen Schriftarten als der integrierten Computer Modern. Sei es, daß Professor oder Corporate Design unbedingt Times oder Frutiger als Schrift verlangen, sei es, daß eine besondere Zierschrift benötigt wird, man wird früher oder später vor dem Problem stehen, eine andere Schrift unter LaTeX verfügbar machen zu wollen.

Hierfür ist es zunächst einmal notwendig, daß die gewünschte Schrift als Type-1 vorliegt (.pfa/.pfb- + .afm-Dateien). Die Integration von unter Windows üblicheren TrueType-Schriften (.ttf-Dateien) funktioniert auch, ist aber umständlicher und liefert qualitativ wenig befriedigende Ergebnisse. Die Standard-PostScript-Schriften (Times, Helvetica, Bookman, Courier ...) sind im Lieferumfang enthalten. Eine Quelle für weitere Schriften sind die Corel DRAW-CDs (Vorsicht! Nicht alle alten Ausgaben beinhalten die Type-1-Schriften!) mit vielen Schriften von Bitstream, allerdings alle ohne Expert-Schriften und echte Kapitälchen, sowie die Begleit-CD zum Buch "Insiderbuch TypeDesign" (Sean Cavanaugh, Midas, Zürich) mit ca. 200 Schriften von SoftMaker, ATF und URW. Die noch umfangreichere Sammlung mit 512 Schriften gibts für $29,99 bei FontSite.

Hat man die Type-1-Schrift, muß sie noch für LaTeX verfügbar gemacht werden. Dies geschieht mit dem Programm fontinst. Dieses Programm hat einen kleinen Nachteil: es ist gerade für den Einsteiger schlecht dokumentiert. Daher ist es empfehlenswert, die Anpassungsdateien entweder vom CTAN oder besser noch von Walter Schmidts Homepage zu laden. Eigene Versuche werden wohl demnächst hier zu bewundern sein, ebenso Packages, die die Schriftauswahl vereinfachen.

Aus den Ergebnissen meiner mal mehr, mal weniger erfolgreichen Versuche entsteht gerade ein Tutorial zur Anpassung von Type-1-Schriften.

Classes und Styles

Fertige Anpassungen von PostScript-Type1-Schriften, z.T. mit passenden Style-Files

Literaturempfehlungen

Typographie